GAEB 365 CO2- überprüft den CO2-Fußabdruck

CO2-Bilanz GAEB Leistungsverzeichnis

Einheitspreis oder CO2 - Der Weg zum Ergebnis ist gleich

Die Ermittlung des CO2-Fußabdrucks einer Teilleistung lässt sich sehr gut mit der Ermittlung des Einheitspreises vergleichen. In beiden Fällen ist aus dem jeweiligen Langtext zu ermitteln, aus welchen Teilen und Leistungen sich die Positionen zusammensetzt.

Wenn diese Stückliste als „Inhaltsangabe“ der Teilleistung fertig gestellt ist, ist der halbe Weg beschritten. Für die einzelnen Bestandteilen der Stückliste gibt es vielfältige Quellen sowohl für Einkaufspreise, Zeitaufwände als auch für den CO2-Anteil.

 

Menschliches Fachwissen oder KI?

Seit vielen Jahrzehnten träumen wir von einer Maschine, in die wir den Langtext reinwerfen und hinten kommt die Stückliste raus. Viele Ansätze mit konventionellen Datenbanken, semantischer Analyse und Graph-Datenbank haben wir schon gewählt und dabei auch ganz achtbare Ergebnisse im Detail erhalten.  Jetzt kommt noch die KI hinzu. Hier werden wir die nächsten Monaten und Jahre sehen, ob das zum Durchbruch führt.

 

Wir bieten beide Wege an

In unserer Anwendung gaeb365.online werden wir beide Weg anbieten. Der Anwender kann manuell einen CO2-Wert in einem Stücklisteneintrag erfassen. Er kann sich aber auch automatisch auf Grundlage des Textes aus der EMIDAT-Datenbank mittels KI ein passendes Material mit zugehörigem CO2-Wert ermitteln lassen.

Ein reales Beispiel

In diesem Beispiel befassen wir uns mit den CO2-Werten von Mauerziegeln.

LV-01

Der Langtext der Teilleistung mit der Ordnungszahl 11.10.  10 lautet:

 

Mauerwerk der Wand DIN EN 1996-2, aus Mauerziegeln (Mz) DIN EN 771-1 und DIN 20000-401, mit Stoßfugenvermörtelung und Dickbettlagerfuge, Mauermörtel M 5 DIN EN 998-2 und DIN 20000-412/DIN 18580,Festigkeitsklasse 12, Rohdichte 1,4, Mauerwerksdicke 24 cm

Zu dieser Teilleistung legen wir einen Stücklisteneintrag mit dem Text „Mauerziegel“ an.

Dieser Text ist Grundlage für unsere Anfrage an die EMIDATE-Datenbank

LV-02

EMIDAT analysiert den übergeben Text „Mauerziegel“ und fragt alle verfügbaren Datenquelle ab.

Für diese Anfrage liefert EMDIDAT 10 möglicherweise passende Ergebnisse. Diese Ergebnisse stellen wir als Tabelle dar. Der Anwender sucht sich das am besten passende Ergebnis aus und übernimmt die in die Stückliste.

In unserem Beispiel werden 10 Ergebnis zurück geliefert.

co2-tabelle-1

Wir schränken die Ergebnismenge über Annahmen weiter ein. Da in der Teilleistung keine keine weiteren Einschränkungen vorliegen, gehen wir von einem ungefüllten Mauerziegel aus.

co2-tabelle-2

Da die drei verbleibenden Einträge alle mit der selben Wahrscheinlichkeit aus Sicht der KI korrekt sind, entscheiden wir uns für den ersten Eintrag mit dem niedrigsten CO2-Wert. Hier schauen wir uns die gelieferten Daten im Detail an.

Der gewählte Datensatz wird vom Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie e.V. zur Verfügung gestellt.

Hier finden Sie ein schönes Erklärvideo zum Thema EPD (Enviromental Product Declartion).

Die Plattform der Daten heißt ecoplatform.

Die Daten liegen auf einer Plattform vom Institut Bauen und Umwelt e.V.

Die Daten sind teilweise öffentlich zugänglich. Hie ein öffentlich zugängliches Beispiel für den Mauerziegel:

https://ibudata.lca-data.com/datasetdetail/process.xhtml?uuid=30514538-fcb4-483b-b5d5-c108d2037536&version=00.04.000&stock=PUBLIC

Hier finden Sie über den manuellen Weg hunderte von Daten allein zum ungefüllten Mauerziegel. Die Schnittstelle zu EMIDAT reduziert den Suchaufwand für den CO2-Wert immens.

Aus diesen Daten ergibt sich ein „“Globales Erwärmungspotenzial fossil (GWP-fossil)““ von 113 kg CO2 für die Herstellung (A1-A3).

Dieser Wert weicht leicht vom automatisch ermittelten Wert ab. Unter den umfangreichen Randbedingungen und Einschränkungen für die Qualität der Daten ist dieser Wert ausreichend genau.

Untersuchungsergebnis

In gaeb365.online speichern wir im jeweiligen Stücklisteneintrag der entsprechenden Teilleistung folgende Daten aus der CO2-Recherche. Hier die Auflistung mit den Werten aus dem aktuellen Beispiel.

Beschreibung

Mauerziegel (ungefüllt)

Wahrscheinlichkeit

0,87991790517087

CO2-Wert [kg]

109,668

Dimension

m3

Datenlieferant

Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie e.V.

Land

Germany

Datenart

average

Quelle Name

ecoplatform

Quelle URL

Beschreibung2

Mauerziegel sind Bauprodukte aus gebranntem Ton. Es wird unterschieden in Hochlochziegel und Formteile für tragendes und nichttragendes Mauerwerk und Mauertafeln (Ziegelelemente als Montageteile) jeweils für Außen- und Innenwände von Gebäuden. Es werden Ziegel für geschütztes und ungeschütztes Mauerwerk in dieser EPD behandelt, siehe auch die Rohdichtespanne von 550–2000 kg/m³. Bei hochwärmedämmenden Ziegeln werden Porosierungsmittel in der Produktion zugegeben. Mauerziegel können zusätzlich mit verschiedenen Dämmstoffen verfüllt werden. Diese Ziegel werden in einer eigenen EPD behandelt. Grundlage der Ökobilanzergebnisse in dieser EPD ist eine Durchschnittsbildung aller deutschen Werke, die als gewichteter Mittelwert bezogen auf den Anteil der einzelnen Produktionsstätten an der Gesamtjahresproduktion erfolgte. Als repräsentatives Produkt wurde ein Ziegel mit einer Rohdichte von 575 kg/m³ ausgewählt.Je nach Konstruktion der Wände finden Mauerziegel verschiedener Formen Anwendung für massive Bauteile wie Kellerwände, Außenwände, tragende und nicht tragende Innenwände.

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Öffentliche Quellen für EDP-Daten inkl. CO2

Es gibt eine Reihe von öffentlichen Quellen für EPD-Daten inklusive der C=2-Werte. Hier finden Sie eine nicht repräsentative Auflistung:

 

CO2-Bilanz aus GAEB-Dateien - Gemeinsam zum Ziel

anouri GmbH und MWM Software & Beratung GmbH entwickeln seit 1991 Software-Lösungen auf der Höhe der Zeit für die Bauwirtschaft. Schwerpunkt dabei sind Lösungen rund um den GAEB-Datenaustausch. Die Lösungen umfassen die fachlichen Bereiche vom Erstellen eines Leistungsverzeichnisse über die Angebotsabgabe mit Kalkulation über die Beauftragung inklusive Mengenermittlung bis zur Rechnungsstellung (XRechnung).

Diese Lösungen gibt es sowohl als klassisches Windows-Anwendungen, als Cloud-Lösungen für den Browser und auch als betriebssystemunabhängige Apps.

Gemeinsam entwickeln wir jetzt die Integration einer Schnittstelle zur Umwelt-KI von Emidat, um die Teilleistungen (Positionen) in GAEB-Leistungsverzeichnissen mit dem CO2-Impakt zu „bepreisen“. Die Leistungsverzeichnisse mit den aus der Emidat-Datenbank ermittelten CO2-Werte stehen dann im GAEB-Format zum Datenaustauch bereit.

 

Eine erste Lösung werden wir gemeinsam mit Emidat auf der digitalBAU 2024 vom 20.02.2024 bis zum 22.02.2024 in Köln auf dem MWM-Stand des BVBS der Öffentlichkeit präsentieren.

Über EMIDAT...

EMIDAT positioniert sich als führende Umwelt-Datenquelle innerhalb der Bau-Wertschöpfungskette. Mit ihrer Software ermöglichen sie KI-basierte Lebenszyklusanalysen für Bauprodukte und Bauprojekte und stellen die gesammelten Daten zur Verfügung.

Durch Emidat wird die automatische Berechnung von Material- und Transport-Emissionsdaten je Position direkt in GAEB365 online möglich.

 
Mit 11 % der globalen Treibhausgasemissionen gehören graue Emissionen in Gebäuden (durch Materialgewinnung, Produktion, Transport und Entsorgung) zu den größten Emissionsquellen weltweit und bekommen zunehmend regulatorische Aufmerksamkeit.

Emidat adressiert diese Emissionen, indem es Herstellern von Baumaterialien hilft, den ökologischen Fußabdruck ihrer Produkte zu verstehen und zu reduzieren. Diese durch Dritte geprüften, granularen Daten werden dann über eine Datenbank und KI-Schnittstelle den Akteuren entlang der Wertschöpfungskette zugänglich gemacht. Dadurch positioniert sich Emidat als die führende Umwelt-Datenquelle für die Bau-Wertschöpfungskette.

Chat-GPT zum Thema CO2-Fußabdruck

Der CO2-Fußabdruck in der Bauwirtschaft ist ein wichtiger Faktor für die Bewertung der Umweltauswirkungen von Gebäuden und Infrastrukturen. Er misst die Menge an Treibhausgasen, die während des gesamten Lebenszyklus eines Bauwerks entstehen, von der Herstellung der Materialien über die Errichtung, den Betrieb und die Instandhaltung bis hin zum Rückbau und zur Entsorgung. Der CO2-Fußabdruck in der Bauwirtschaft kann durch verschiedene Maßnahmen reduziert werden, wie zum Beispiel die Verwendung von erneuerbaren Energien, die Optimierung der Energieeffizienz, die Wiederverwendung und das Recycling von Materialien, die Anwendung von ökologischen Baustandards und die Förderung von nachhaltigem Bauen.